Buchen Gemeinde Allensbach
Tipp Themenweg

Eiszeitpark Engen

Schwierigkeit Leicht
Länge 3.1 km Dauer 01:00 h
Aufstieg 75 m Abstieg 75 m
Höchster Punkt 555 m Niedrigster Punkt 523 m

Der Petersfels zählt zu den bedeutendsten steinzeitlichen Fundstätten in Europa. 2003 wurde der Eiszeitpark angelegt, um seine Besucher über das Leben der Rentierjäger vor ca. 15 500 - 13 500 Jahren zu informieren.

Eigenschaften Geheimtipp, geologische Highlights, Rundtour, familienfreundlich, kulturell / historisch, botanische Highlights
Kondition
Technik
Erlebnis
Landschaft
Beste Saison
  • Jan
  • Feb
  • Mär
  • Apr
  • Mai
  • Jun
  • Jul
  • Aug
  • Sep
  • Okt
  • Nov
  • Dez

Im Osten von Engen erstreckt sich ein weites Trockental: das Brudertal ist in der letzten Eiszeit vor ca. 22 000 Jahren entstanden. Durch dieses auf beiden Seiten von Kalkfelsen begrenzte Tal zogen damals regelmäßig im Herbst große Rentierherden auf ihrm Weg in die nördlicheren Winterquartiere. An den Engstellen beim heutigen Petersfels und der Gnirshöhle wurden sie bereits von eiszeitlichen Jägern erwartet.

Bei der systematischen Untersuchung des Brudertals stieß der pensionierte Oberpostrat Eduard Peters 1927 auf zwei Höhlen: die Gnirshöhle und die später nach ihm selbst benannte Höhle im Petersfels. Umfangreiche Grabungen in dieser ließen schnell die Schlußfolgerung zu, daß im Brudertal ein reges steinzeitliches Leben stattgefunden haben muß. Neben Werkzeugen und 1,5 Tonnen Tierknochen förderte Peters auch künstlerische Werke zutage, wie die berühmte "Venus vom Petersfels": die stilisierte Frauenfigur aus Gagat ist nur 3 cm groß!

Der Park ist das ganze Jahr über frei und kostenlos zugänglich. Die nahegelegene Gnirshöhle kann nur im Rahmen von Führungen besichtigt werden.

Wegbeschreibung

Vom P&R-Parkplatz aus führt der Wanderweg unterhalb der Brudertalbrücke und gleich nach links zum Wanderparkplatz. Eine Informationstafel am Beginn des 3,5 km langen Rundweges weist auf die geologische Entstehung des Brudertals hin. Weitere Informationen begleiten den ausgeschilderten Erlebnispfad "Urgeschichte".

Nach ca. 1 km thront eine überdimensionale Nachbildung der "Venus vom Petersfels" auf einem Felsen beim Pavillon des Eiszeitparks. Text- und Bildinformationen erläutern das Leben der Eiszeitbewohner und ihre Verbindung zur Pflanzenwelt des Brudertals: "Speisekammer Moor“, "Vitamine der Eiszeit“, "Aspirin, Alleskleber“, "Arznei und Werkstoffe der Eiszeitjäger", etc. Die Arbeit der Archäologen dokumentieren weitere Tafeln: "Entdeckung des Petersfels und erste Ausgrabungen“, "Neue Grabungen im Brudertal“.

Neben dem Kesslerloch im Schweizerischen Thayingen wurde damit der Petersfels zum bedeutendsten Fundort des Magdalénien. Wissenschaftliche Grabungen in den 1970er-Jahren verfeinerten das Bild der Archäologen vom Leben der Steinzeitjäger. Den Archäologen der Universität Tübingen folgten Archäobotaniker aus Tübingen und Hohenheim: der Wald über dem Petersfels wurde gerodet. An seiner Stelle und in einem künstlich angelegten Moor vor dem Petersfels wurde die Vegetation der späteiszeitlichen Landschaft (Steppentundra) rekonstruiert.

Mit dem Eiszeitpark Engen wurde so die "späteiszeitliche Landschaft zum Erleben" geschaffen.

Alle zwei Jahre finden an einem Wochenende im September die Petersfelstage statt. Dann demonstrieren experimentelle Archäologen und professionelle Animateure den Alltag und Überlebensstrategien der eiszeitlichen Vorfahren und laden zum Mitmachen ein.

Sicherheitshinweis

Die Wege im Brudertal sind gut begehbar

Ausrüstung

Leichte Wanderausrüstung

Tipp des Autors

Vor der Exkursion empfiehlt sich der Besuch des Städtischen Museums Engen. Es zeigt Fundstücke vom Petersfels und erläutert die Ausgrabungen.

Buchempfehlungen des Autors Albrecht, Gerd / Hahn, Andrea: Rentierjäger im Brudertal. Die jungpaläolithischen Fundstellen um den Petersfels und das Städtische Museum Engen im Hegau. Führer zu arch. Denkm. in Baden-Württ. 15, Theiss Verlag Stuttgart 1991. ISBN: 3-8062-1002-0
Startpunkt Wanderparkplatz an der Brudertalbrücke
Öffentliche Verkehrsmittel Der Bahnhof Engen ist Haltepunkt der Schwarzwaldbahn Offenburg - Konstanz und des Regionalexpresses Stuttgart - Singen sowie Endstation der Regionalbahn "Seehas" aus Konstanz. Vom Bahnhof Engen aus liegt der Eiszeitpark ca. 2,5 km östlich. Als Alternative zum Fußweg fährt man mit dem Bus 7366 Richtung Stockach bis zur Haltestelle "Grub McDonalds" und überquert dort die Straße zum P&R-Parkplatz an der Brudertalbrücke.
PKW Autobahn A 81 Stuttgart - Singen, Ausfahrt Engen (Nr. 39), auf der B 31 in Richtung Engen, nach ca. 500 m rechts auf den P+R-Parkplatz an der Brudertalbrücke
Parken P+R-Parkplatz an der Brudertalbrücke nahe der Autobahnausfahrt Engen. Vom P&R-Parkplatz weist ein Schild nach rechts unter die Brudertalbrücke hindurch.zum Wanderparkplatz im Brudertal

Downloads

Weitere Informationen

www.engen.de/petersfels/index.html

360°-Rundgang: www.engen360.de

Dies ist keine offizielle Tourenbeschreibung des Wegebetreibers, vielmehr der rein private Wandervorschlag des Autors. Für die Aktualität der Informationen kann daher keine Gewähr übernommen werden.

Quelle

Walter Biselli