Kulturnacht 2022: Poetry Bite Nacht in der Stadtbibliothek Radolfzell
Poetry Bite Nacht in der Stadtbibliothek Radolfzell
Veranstaltungsdetails
Beim Poetry Slam – oder um es auf Deutsch zu sagen Wettstreit der Dichter – tragen die Künstler*innen junge, frische, selbstverfasste Texte zum täglichen Leben vor. Ob Lyrik oder Prosa, Performance oder Comedy, beim Poetry Slam ist alles erlaubt, wodurch die Texte häufig nicht einfach nur vorgelesen, sondern regelrecht performt werden.
Im Rahmen der Kulturnacht am 02. Oktober 2022 präsentieren die sechs preisgekrönten Slam Poetinnen und Poeten Kai Bosch, Marina Sigl, Marvin Suckut, Johannes Elster, Laura Gommel und Aidin Halimi frei von jeglichem Wettbewerbsdruck, ihre Texte.
Das Projekt „Poetry Bite Nacht“ wurde gefördert im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den Deutschen Literaturfonds e.V.
Kai Bosch wurde 1997 im schwäbischen Waiblingen geboren. Obwohl er seit seiner Geburt aufgrund einer Tetra-Spastik körperlich beeinträchtigt ist und eine Stotter-Symptomatik aufweist, lässt er sich nicht einschränken. Ganz im Gegenteil. Für den Backnanger sind dies Gründe, um erst recht ins Rampenlicht zu treten. Während ihm früher bereits die alltägliche Verständigung schwerfiel, steht er heute auf der Bühne und thematisiert sein Handicap ganz offen und nutzt es, um Pointen zu platzieren. 2015 gewann Kai Bosch in Konstanz die Baden-Württembergische U20 Landesmeister im Poetry Slam. Seitdem absolvierte er über 250 Auftritte als Poetry Slammer, Schauspieler sowie Moderator. Er war 2021 Finalist des Best of Poetry Slams im Landtag von Baden-Württemberg. Mittlerweile gibt Kai Bosch auch Workshops, um anderen die Angst vor der Bühne zu nehmen und den Einstieg in das kreative Schreiben zu ermöglichen.
Marina Sigl zeigt was Sprache kann. Man munkelt nicht ohne Grund, dass durch die Venen der 1996 im Schwarzwald geborenen Marina Sigl kein Blut, sondern Buchstaben fließen. Ausgezeichnet mit dem Scheffelpreis für das beste Deutschabitur ihres Jahrgangs, studierte sie von 2014-2020 Chemie und Deutsch auf Lehramt an der Universität Konstanz. Dort gründete sie 2017 eine Hochschulgruppe für kreatives Schreiben, welche sie auch während ihres Studiums leitete. Das erste Mal auf einer Poetry Slam Bühne stand sie im Januar 2018. Von dort eroberte Marina Sigl schnell die Bühnen Deutschlands und kann auf über 200 Auftritte bei Poetry Slams und Science Slams sowie diversen Meisterschaften zurückblicken. Zudem wurde sie in diversen Anthologien veröffentlicht und ist seit 2020 bei der Veranstaltungsreihe Dichterwettstreit Deluxe als Projektleiterin tätig und im Dichtwettstreit-Deluxe-Verlag für das Lektorat und Korrektorat zuständig. Ihre Texte spiegeln Alltägliches und Gesellschaftliches mit einem doppelten Augenzwinkern wider und führen auf humorvolle Art Missstände und persönliche Verfehlungen vor Augen. Neben ihrer Tätigkeit als Lehrerin und Poetry Slammerin ist sie zudem auch als Veranstalterin sowie Moderatorin tätig und bietet Workshops zu den Themen Poetry Slam, Rhetorik und Performance an.
Marvin Suckut vereint Sprache und Humor wie kein anderer und gehört im Poetry-Slam-Geschäft zu den Urgesteinen. 1989 in Stuttgart geboren, lebt und arbeitet er heute am Bodensee. Bereits schon als Schüler begann er Texte zu schreiben und trug diese vor. Im Jahr 2009 gewann er schließlich die Baden-Württembergischen U20 Meisterschaften im Poetry-Slam, wodurch der Grundstein für seine Karriere als Autor gelegt wurde. Im Laufe der Jahre konnte Marvin Suckut über 500 Poetry-Slams für sich entscheiden und wurde sowohl 2013, als auch 2014 Baden-Württembergischer Vizemeister. Im Jahr 2012 erschien sein erstes Buch Ich kann ja sonst nichts im Tinx-Verlag. Er kann auf über 1500 Auftritte bei Poetry-Slams und Lesebühnen zurückblicken. Zudem organisiert und moderiert der gebürtige Stuttgarter in der Bodenseeregion Literaturveranstaltungen und gibt regelmäßig Workshops an Schulen und anderen Institutionen zum Thema Rhetorik, Poetry Slam und kreatives Schreiben und Performance.
Johannes Elster hat sich in der Poetry Slam Szene längst einen Namen gemacht. Seinen ersten Slam bestritt er 2008, seitdem kann er über 1.300 Auftritte sowie weitere über 500 Auftritte als Moderator zu seinen Erfahrungen zählen. Bis 2019 war er unter dem Künstlernamen „Hanz“ auf den deutschen Bühnen unterwegs, mittlerweile tritt der Moderator und Slam Poet aus Ludwigsburg unter seinem bürgerlichen Namen Johannes Elster auf. 2011 erschien sein erstes Buch mit CD In fremden Betten schläft es sich doch am besten. Mit über 150 Siegen bei deutschen Poetry Slams und dem Titel des baden-württembergischen Poetry Slam Vizemeisters 2010 und 2015 bringt Johannes Elster einiges an Know-How mit. Dies gibt der Slammaster nun schon seit 2009 weiter, sei es bei Poetry-, Schreib-, und Performance-Workshops an Schulen und anderen Einrichtungen, als Dozent zum Thema Poetry Slam an der Uni Landau und der PH Ludwigsburg oder bei eigens für Firmen konzipierten Speaker-Coachings. Inzwischen ist er vorwiegend als Veranstalter des Labels „Sprechstation“ tätig und führt als gefragter Slammaster und Moderator durch zahlreiche Veranstaltungsreihen.
Laura Gommel ist seit ihrer Jugend begeisterte Poetry Slammerin. Mit 16 Jahren stand sie zum ersten Mal mit ihren eigenen Texten auf der Bühne, so kann sie schon heute auf acht Jahre Bühnenerfahrung zurückblicken. Neben ihrem Dasein als Slammerin ist sie Studentin der Germanistik und Philosophie in Heidelberg und betreut dort bereits Newcomer-Slams. Als erfolgreiche Nachwuchsslammerin teilt Laura Gommel in ihren Texten persönliche Ein- und Ausblicke, die sich nah an ihrer eigenen Lebensrealität bewegen und bei denen es sich lohnt, nachzuhaken. Sie äußert sich sowohl lyrisch als auch prosaisch zu Themen, die gerne Vergessen werden und spricht dabei ganz direkt aus, was nicht ungesagt bleiben darf. Dieses Jahr war sie außerdem Teilnehmerin bei den diesjährigen baden-württembergischen Landesmeisterschaften im Poetry Slam 2022, wo sie die Möglichkeit hatte, sich gemeinsam mit den besten Bühnenpoet*innen des Landes zu messen.
Aidin Halimi weiß mit Worten umzugehen. 1981 im Iran geboren und aufgewachsen, emigrierte er mit 16 Jahren nach Deutschland. Nach der Ausbildung zum Krankenpfleger in Wolfsburg zog es ihn 2008 nach Berlin. Hier studierte er Deutsche Literatur und Geschichte und arbeitete 4 Jahre lang als Deutschlehrer in den Wilkommensklassen des SPI (Sozialpädagogisches Institut „Karl May“). Seit 2015 ist Aidin Halimi als Poetry-Slammer deutschlandweit aktiv, seit 2016 ist er außerdem Mitglied der Lesebühne „Couchpoetos“ in Berlin. Aidin Halimis Texte sind humorvoll und satirisch, lassen aber auch tiefgründige Gedanken nicht aus, sind politisch und gesellschaftskritisch. Mit ausgewählten Worten erzählt er Geschichten aus seinem Leben, die so passiert sind oder so hätten passiert sein können, er bringt zum Lachen und regt gleichzeitig zum Nachdenken an. Der Poetry Slammer war bereits Finalist bei der Poetry Slam Meisterschaft Berlin/Brandenburg 2016, und konnte hier zuletzt den Titel Berlin/Brandenburg-Meister im Poetry Slam 2021 für sich gewinnen.
Kein Ticket
erforderlich
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