Der Effekt ist das Sichtbare, das Offensichtliche. Es ist das Leuchten, das entsteht, wenn etwas gelingt, wenn ein Ziel erreicht wird oder eine Idee aufblüht. Doch oft ist er flüchtig, ein Moment, der so schnell vergeht, wie er gekommen ist. Wir klammern uns daran, versuchen ihn festzuhalten, obwohl wir wissen, dass er sich immer wieder entzieht. Der Defekt hingegen ist das, was bleibt, wenn der Glanz verblasst. Es ist die Spur, welche der Effekt hinterlässt, manchmal eine Narbe, manchmal eine Leerstelle. Ein Defekt hat Gewicht. Er zwingt uns, innezuhalten, hinzusehen. Und genau darin liegt seine paradoxe Schönheit: Er schafft Raum. Raum für Reflexion, für Wachstum, für Veränderung. Man könnte sagen, dass der Effekt die Oberfläche ist – funkelnd und verführerisch – während der Defekt die Tiefe offenbart. Beide zusammen formen das Leben, machen es echt und unvorhersehbar.