
Schon gewusst?
Steinkrebs - Botschafter klarer Bäche
Ein heimlicher Bewohner mit großer Aussagekraft
Der Steinkrebs - sensibel und standorttreu
Der Steinkrebs (Austropotamobius torrentium) ist ein unscheinbarer, aber bedeutender Bewohner unserer heimischen Bäche. Er lebt bevorzugt in kühlen, sauerstoffreichen und sauberen Gewässern, gut versteckt unter Steinen, Wurzeln oder in selbstgebauten kleinen Höhlen. Wo Steinkrebse vorkommen, ist die Wasserqualität meist ausgezeichnet – deshalb gelten sie als Leitart: Ihre Anwesenheit verrät viel über den ökologischen Zustand eines Bachs.
Der Steinkrebs ist ein echter Spezialist: Er braucht konstante Umweltbedingungen, ausreichend Versteckmöglichkeiten und strukturreiche Gewässerabschnitte. Weil er kaum wandert und sehr standorttreu lebt, reagiert er empfindlich auf Veränderungen. Eingriffe wie Gewässerbegradigungen, Verunreinigungen oder die Ausbreitung eingeschleppter Krebsarten setzen ihm stark zu. In vielen Regionen ist er deshalb stark gefährdet und steht unter sehr strengem Schutz.
Im Adelheider Bach kommt der Steinkrebs noch vor – ein erfreuliches Zeichen für die naturnahe Struktur und gute Wasserqualität dieses kleinen Gewässers. Beobachtungen zeigen, dass sich hier noch verschiedene Altersklassen finden – vom Jungkrebs bis zum alten, scherenbewehrten Einzelgänger. Das deutet auf eine funktionierende, sich selbst erhaltende Population hin.
Naturwissen kompakt:
- Leitart: Steinkrebse zeigen durch ihre Anwesenheit die hohe Qualität eines Gewässers und dessen vorhandenen Strukturreichtum an.
- Gesundheitspolizei: Sie zerkleinern Laub und Pflanzenreste und halten so den Bach frei von Aas und Krankheitserregern
- Nachtaktiv: Tagsüber gut versteckt – erst in der Dämmerung werden sie aktiv.
- Langlebig: Ein Steinkrebs kann bis zu 15 Jahre alt werden.

Klappe auf!
Mit Geduld zum Augenzeuge.
Wer im Dunkeln still am Bach verweilt, kann mit etwas Glück mit einer Taschenlampe einen Steinkrebs bei seiner nächtlichen Futtersuche beobachten.