
Schon gewusst?
Alemannengräber auf dem Müllerhof - ein stiller Blick zurück
Von Schwertern und Perlen - ein Friedhof aus dem Frühmittelalter
Manchmal schreibt der Zufall das Drehbuch: 1978 kam auf dem Müllerhof ein frühmittelalterlicher Friedhof ans Licht. Bei Bauarbeiten im Winter 2001/2002 wurde das gesamte Set freigelegt und wissenschaftlich untersucht.
In 21 schlichten Gräbern wurden die letzten Spuren von neun Männern und Jungen sowie zwölf Frauen und Mädchen sichtbar – bestattet zwischen 650 und 700 n. Chr.
Die Ausstattung erzählt von einer anderen Welt: Die Männer mit Kurzschwert (Sax), seltener mit doppelschneidigem Hiebschwert (Spatha) und Gürtel samt silbertauschierten Schnallen. Die Frauen mit Bronzedraht- oder Silberohrringen, Ketten mit gelben Perlen, Eisenschnallen, Armringen und fein verzierten Bronzebeschlägen für Schuhe und Wadenbinden.
Alles deutet auf ein kleines Gehöft in unmittelbarer Nähe hin – ein leiser Ort, kaum wahrnehmbar, in dem Geschichte verborgen lag wie ein vergessener Drehort aus der Zeit der Alemannen.

Klappe auf!
Ein Stummfilm ohne Happy End
