Konrad Stader
der Fährmann von Allensbach (1363)
In Allensbach steht an der Lände die Silhouette vom Fährmann Konrad Stader:
Grüß Gott wohl, schöne Frauen und edle Herren! Darf ich euch zu Diensten sein? Ich bin Konrad Stader und betreibe hier die Fähre. Wenn ihr über den See wollt, führt an mir und meiner Familie kein Weg vorbei. Eberhard von Brandis, der ehrwürdige Vater Abt, geruhte mir das Fähramt zu übergeben. Was für ein Traum! Auch viele Reben gehören dazu, die natürlich auch bearbeitet sein wollen.
Für die Ehre, der Fährmann hier am Gnadensee zu sein, wird mir vorgeschrieben, dass ich stets ein Schiff bereithalten muss. Groß genug, um fünf oder wenigstens vier Pferde zu tragen. Das braucht viel Platz, wie ihr euch vorstellen könnt. Kein Wunder, denn Allensbach ist seit Beginn der wichtigste Hafen für die Au und ihr erster Marktort am Festland. Schon in der legendären Gründungsurkunde von 724 werden wir genannt und blicken demnach auf eine ebenso reiche Geschichte zurück, wie das Kloster drüben auf der Insel. Das darf ruhig auch einmal gesagt werden!
Immer wenn es der ehrwürdige Vater Abt verlangt, muss ich all’ meine Arbeit einstellen, selbst wenn ich mitten im See meine Netze setze oder hier in Allensbach meine Reben bearbeite. Dann führe ich ihn, sein Gut, seine Diener und alle, die zu seinem Hof gehören unentgeltlich über den See. Apropos Geld: Richtet für die Überfahrt schon einmal einige Münzen und haltet euch an folgende Vorschriften: Wenn ihr die Fähre besteigt, hütet euch davor, nicht ins Wasser zu fallen. Möglicherweise ist es auch nötig, dass ihr eure Pferde am Zügel nach euch zieht, und zwar außerhalb des Bootes im Wasser. Besteigt das Boot nur mit wenigen Reisenden, denn wenn es zu sehr beladen ist, dann kentert es rasch. Die Chroniken berichten seit Jahrhunderten von solchen Unglücksfällen.
Wenn ihr mit mir fahrt, dann passiert so etwas natürlich nicht!
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